Dienstag, 10. September 2013

Arrivo.

Es fühlt sich immer noch ein wenig komisch an, dass ich Deutschland wirklich für die nächsten 10 Monate verlassen habe. Meine ersten Tage in Italien lassen sich in 3 Worten zusammenfassen – laut, chaotisch, ereignisreich.
Aber davor noch ein kleines Zwischenwort zum Kofferpacken – ich hatte viel weniger Probleme, als erwartet, das Gewichtslimit einzuhalten. Kleiner Tipp für alle: rollt eure Kleidung, anstatt sie zu falten. Danach müsst ihr zwar alles einmal bügeln, es spart aber unglaublich viel Platz. Schwerer als das Packen war eher, die insgesamt fast 30 Kilo mit mir durch die Gegend zu schleppen. Den Muskelkater in den Armen bin ich bis heute nicht losgeworden.

Up in the air!


Italien ist ein wunderschönes Land. Obwohl ich die Sprache noch kaum beherrsche und meine kleine Gastschwester Anna quasi alles für mich dolmetschen muss, fühle ich mich hier schon ziemlich wohl. Die Italiener..nun, über die könnte ich jetzt schon einen eigenen Blogeintrag schreiben. Über das Essen sowieso. Werde ich wahrscheinlich auch, deswegen sage ich an dieser Stelle mal nichts dazu.

500 Leute - 47 Länder.

Ich bin gut in Rom angekommen, nach nur anderthalb Stunden Flug. Von der Stadt haben wir leider wirklich nichts gesehen, da wir sofort weiter in unser Hotel gebracht wurden. Die 2 Tage, die wir da verbracht haben, waren schon wirklich großartig. AFS (oder Intercultura, wie die Organisation hier heißt) hat alles belegt.
500 Schüler aus 47 verschiedenen Ländern.
Und ich habe mit Leuten aus jedem dieser Länder mindestens einmal geredet.
So eine Chance bekommt man wirklich nicht oft, und ich habe sie genutzt – etwas, das ich ganz sicher nicht vergessen werde. Man fühlt sich so sehr als Teil eines großen Ganzen, so viele Leute, die deine Sorgen teilen und viel besser wissen, was gerade in dir vorgeht, als alle anderen.
In der kurzen Zeit wurden wir noch einmal Crashkursartig darauf vorbereitet, was uns jetzt die nächsten Monate erwartet. Für mich war aber kaum etwas neues dabei; offenbar waren die Orientation-Camps in Deutschland schon gründlich genug.

Eines der wenigen Bilder aus Rom.

Sonntagabend sind wir dann, nach 7 Stunden Zugfahrt in einem Abteil mit zwei typisch-italienischen Mammas, die sich offenbar sehr viel zu erzählen hatten, in Turin am Bahnhof angekommen. Der Empfang war einfach..wow. Ich hätte nicht erwartet, dass es so viele Menschen sind. Ich kann nicht wirklich beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn man auf eine laut jubelnde Menge zuläuft und weiß, dass dort irgendwo auch die Familie ist, die für das nächste Jahr die eigene Familie sein wird. Die hat mich zum Glück schnell gefunden – und ich habe wirklich Glück mit ihnen gehabt. Alle 3 sind unglaublich nett und die Sprachprobleme stehen eigentlich mehr im Hintergrund, da alle sich immer bemühen, sich irgendwie verständlich zu machen und meine aus Englisch, Italienisch und Französisch zusammengebastelten Sätze zu verstehen.
Platziert bin ich in einer kleinen Stadt etwa 10 Minuten von Turin.
Entgegen meiner ersten Erwartungen merkt man wirklich überall, dass man nicht mehr in Deutschland ist. Alles ist hier viel farbenfroher: wo bei uns graue Plattenbauen stehen, sind hier kleine Mäuerchen und Gässchen scheinbar ohne Logik wild verteilt. Braun- und Gelbtöne sind hier sehr verbreitet und lassen in Verbindung mit der Sonne alles warm und freundlich wirken.
Ach ja. Und wir haben hier jeden Tag etwa 30°C. Seid neidisch. (Oder auch nicht, wenn ihr die Kälte bevorzugt.)

Die Aussicht von meinem Zimmer aus.
Im Hintergrund sieht man hier übrigens normalerweise immer die Alpen.

Das wars dann von mir auch fürs erste schon wieder – in die Schule gehe ich erst ab nächstem Montag, also um die Zeit herum wird dann auch wieder ein Post kommen. Vorher passiert, soweit ich weiß, nichts Weltbewegendes; aber wenn doch, lasse ich es euch natürlich wissen.

Saluti e biaci,

Julie

2 Kommentare:

  1. ich wünsche dir ganz viel spaß in italien :) das land ist einfach traumhaft schön & das wetter dort sowieso! So warm hätte ich es auch gerne..
    <3

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    1. Aw danke <3 Haha naja, auf Dauer war es etwas zu heiß. Aber jetzt in Turin ist es jeden Tag sonnig und angenehm lauwarm. :D

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