Dienstag, 27. August 2013

10 days left.

10 Tage. 240 Stunden. 14'400 Minuten.

Nur noch 10 Tage (die Abreise wurde einen Tag nach hinten verschoben) bis ich meinen Fuß auf italienischen Boden setzen werde, nur noch 10 Tage, bis sich zeigen wird, ob meine Sprachkenntnisse so grauenvoll schlecht sind, wie ich annehme.

Nur noch 10 Tage, bis ich mein gesamtes Leben hier in Deutschland zurücklassen werde.

Ja, das mag etwas dramatisch klingen, aber ich glaube, andere Austauschschüler können mich da irgendwie verstehen. So kurz vor der Abreise kann ich mich immer schwerer entscheiden, ob ich lachen oder weinen möchte. Alles wechselt zwischen Momenten voller Vorfreude, in denen man alles Negative ausblendet und es nicht mehr erwarten kann, in den Flieger zu steigen, und den Tiefpunkten, die ich meist abends habe, in denen ich mich einfach nur noch unter meiner Decke verkriechen und hierbleiben möchte. Ich fühle mich unglaublich unvorbereitet, obwohl ich das (nicht wenige) Infomaterial dutzende Male durchgelesen habe und es quasi auswendig kann - und noch dürftiger und unnützer erscheinen mir meine Italienisch-Kenntnisse, obwohl ich den verpflichtenden Sprachkurs im Vergleich zu meinen Mitreisenden recht schnell und gut abgeschlossen habe. Wahrscheinlich wird das kleine Reisewörterbuch mein bester Freund.

Das zweite wohl naheliegendste Problem sind die ganzen Abschiede. Vorraussichtlich sehe ich morgen zum letzten mal meine engsten Freunde und am Samstag heißt es dann auch, Abschied von meinem Freund nehmen. Ich war, wie gesagt, noch nie jemand, der groß Heimweh hat, aber die ganzen Menschen, die mir so sehr ans Herz gewachsen sind, die werde ich umso mehr vermissen. Die letzten zwei Monate waren für meinen Geschmack viel zu sehr vollgestopft mit irgendwelchen Abschieden, und bei jedem einzelnen habe ich bisher (entgegen meiner Erwartung) geheult wie ein kleines Kind. Und bei denen, die mir noch bevorstehen, wird es sicher kein Stück besser werden.

Wenigstens kann ich nicht sagen, dass ich meine 'letzten' Sommerferien hier verschwendet hätte. Der Deutschlandpass der DB hat sich für mich einfach nur unglaublich gelohnt, ich habe viele Leute (wieder)getroffen, viele neue kennengelernt und Deutschland nochmal ein wenig für mich wiederentdeckt (auch, wenn ich einen Großteil der Zeit in Zügen und an Bahnhöfen verbracht habe).

Ich war nachts zu lange auf, saß in falschen Zügen, habe zu viel Geld ausgegeben - kurzum, es war eigentlich mein bester Sommer bisher.

Aber ich will nicht anfangen, euch zu langweilen. Der nächste Post dreht sich dann um meine persönliche Mission Impossible - Kofferpacken. Zusätzlich dazu muss ich noch quasi mein gesamtes Zimmer leer räumen, da während ich weg bin, eine Austauschschülerin aus Dänemark dort leben wird.


Bis dahin also - Arrivederci!

Freitag, 16. August 2013

"Ciao, mi chiamo Julie!"

..tja, und da dachte ich mir, so langsam wird es doch Zeit für einen ersten Post hier.
Mein Name ist Julie, ich bin 15 und fliege am 5.9. nach Rom, um von dort aus mein Auslandsjahr in Italien zu beginnen. Das werde ich bei einer Familie in der kleinen Stadt Rivalta di Torino ziemlich im Nordwesten verbringen. Da teile ich dann mein übergangsweises Zuhause mit den Eltern, einer jüngeren Gastschwester und einem Hund. Das Ganze findet über die Organisation AFS statt, die ich euch wirklich nur aus unglaublich vielen Gründen sehr ans Herz legen kann.

So viel dazu - aber warum eigentlich einen Blog führen?
Auch, wenn das mittlerweile so gut wie jeder Austauschschüler macht, will ich mich daran versuchen, regelmäßig Posts zu schreiben. Das mache ich halb für mich selbst und halb für euch. Die Fotos und Texte fassen mein Leben in Italien kürzer und besser zusammen, als das private Tagebuch, das ich zusätzlich führen werde. Ich kann später immer wieder kurz reinlesen, um mich an alles, was so passiert ist, zu erinnern. Ebenfalls ein eher privater Grund ist es, meine ganzen Freunde aus Deutschland auf dem Laufenden zu halten, wenn ich gerade nicht immer so viel Zeit habe, mich jedem einzelnen ausführlich zu schreiben oder zu telefonieren.
Der andere Grund seid natürlich ihr, liebe (zukünftige) Leser. 
Egal, ob ihr auch gerade einen Austausch macht, ihn schon hinter oder noch vor euch habt - hier findet ihr vielleicht auch andere Einblicke und ein bisschen Vorbereitung auf so ein Erlebnis. Und auch für die, die selber leider kein Jahr im Ausland verbringen können, möchte ich versuchen, euch so nahe wie möglich dabeisein zu lassen.

Was ihr hier so in nächster Zeit lesen werdet? Gute Frage. Ich selber habe da noch keine allzu festen Pläne und richte mich natürlich auch nach euren Wünschen. Falls ihr also irgendwelche Fragen oder Anregungen habt, lasst mir einen Kommentar da. :)
Ansonsten denke ich, dass ich euch kurz erkläre, was quasi bisher so passiert ist und wie das Ganze abläuft - dazu eventuell noch ein wenig Gefühlsduselei über Abschiede und alles (und vor allem jeden), was ich hier für das Jahr zurücklassen werde.

Und damit - bis zum nächsten Post! ♥